Im Jahr 2018 wurden 23.205 Menschen von den zuständigen Behörden der Bundesländer abgeschoben, aus Rheinland-Pfalz betraf dies 1.456 Menschen. Das ergibt sich aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Bundestagsfraktion DIE LINKE zum Thema „Abschiebungen und Ausreisen im Jahr 2018“. Im bundesweiten Vergleich belegt Rheinland-Pfalz damit im Verhältnis zur Aufnahmequote den 2. Platz unter allen 16 Bundesländern. Noch effektiver wurde im vergangenen Jahr nur noch in Nordrhein-Westfalen abgeschoben.
„Ein Spitzenplatz bei Abschiebungen lässt sich mit dem Anspruch der Landesregierung, die Flüchtlingspolitik in Rheinland-Pfalz humanitär zu gestalten, grundsätzlich nicht vereinbaren“, erklärt Torsten Jäger von Initiativausschuss für Migrationspolitik in Rheinland-Pfalz. „Es gibt im bundesweiten Ländervergleich zudem keinen ersichtlichen Grund für die ausgeprägte Abschiebeneigung in Rheinland-Pfalz: Die Zahl der hier lebenden ausreisepflichtigen Personen ist nach Auskunft der Bundesregierung deutlich geringer als in den meisten anderen Bundesländern“.