„Wir wollen Leben retten. Das hängt nicht vom Pass ab!“ Mit diesen Worten sprach sich Bundesinnenministerin Nancy Faeser schon Anfang März 2022 dafür aus, auf Basis der EU-Richtlinie zum vorübergehenden Schutz auch Ukraine-Flüchtlinge ohne ukrainische Staatsangehörigkeit in Deutschland aufzunehmen.
Mehr als 100 Tage nach Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine warten ca. 3.000 von dort geflohene internationale Studierende weiter auf die Einlösung dieses Versprechens. Stattdessen werden ihre Anträge auf eine Aufenthaltserlaubnis abgelehnt und sie werden zur zeitnahen Ausreise in ihr Herkunftsland aufgefordert. Dies ist besonders gravierend für all diejenigen, die ihr Studium aus finanziellen oder anderen Gründen nicht im jeweiligen Herkunftsland fortsetzen können. Der Krieg in der Ukraine hat ihre bisherige Lebensplanung erschüttert, die erzwungene Rückkehr ohne Abschluss ihrer bisher erbrachten Studienleistungen würde sie endgültig zerstören.